Sonntag, 11. März 2012

Fast Zeit zu jammern

Die letzte Woche war ja schon nicht ohne, aber diese schießt den Vogel ab. Montag habe ich mich mal ernsthaft mit mit einem meiner Onkologen über den Sinn und Unsinn der Temodaltherapie unterhalten- Er gab mir Recht, das zwei Rezidive in dem kurzen Zeitraum in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen stehn. Was nichts am Mangel an Alternativen ändert. Die Kostenübernahme für Avastin wird nach wie vor von den meisten Kassen abgelehnt.Er sagte eine Therapie gäbe es noch, die würde er allerdings wegen der heftigen Nebenwirkungen nur als letztes Mittel einsetzen. Da war ich natürlich erst einmal bedient. Das Gute daran: Temodalende, also Zeit zum erholen. Am Dienstag dann der Termin bei Dr. Knappe, meinem Neurochirurg.Und der hatte sich die Bilder sehr genau angeschaut, und einen weiteren Tumor entdeckt, noch sehr klein, aber da. Und eben weil er so klein ist, ist er inoperabel. Dr. Knappe meint er müsste zuviel gesundes Gewebe wegschneiden. Seine Einschätzung über die Fortsetzung der Chemo mit Temodal deckt sich mit der von Dr. Becker. Also was tun? Warten bis der Tumor groß genug ist, das er gefahrlos operiert werden kann. er will meinen Fall wieder mit ins Tumorboard nehmen. Daraufhin erhielt ich Nachmittags einen Anruf von Dr. Schubert, Neuroonkologe am Klinikum, er gab mir einen Termin für den übernächsten Tag. Ich gespannt wie ein Flitzebogen. Der Donnerstag sollte mir dann hoffentlich endlich einen Plan bringen. Aber wie sagt man: Abstriche muss man immer machen. Dr. Schubert selbst machte einen guten Eindruck. Er fasste erst einmal die Fakten zusammen. Mir wurde dabei nochmal klar wie bescheiden meine Situation ist. Da half mal wieder nur radikale Akzeptanz. Ändern kann ich selbst nichts an meiner Situation, nur weitermachen, gut drauf sein und die Zeit die mir bleibt wertvoll mit meiner Familie und meinen Freunden zu nutzen. Dr. Schubert sagte man habe beschlossen mich nach Möglichkeit in einer Studie unter zu bringen. Leider gibt es im Moment keine passenden. Weiter schlug er vor zunächst eine zweite Meinung einzuholen.