Das ich mich aber auch immer so aufregen muss. Ok, bei genauerer Betrachtung geht es ja auch schon um einiges, nämlich mein Leben. Aber das ist schon ein wenig anstrengend. Gestern war natürlich an Schlaf kaum zu denken, also um zwei uhr schon aus dem Bett. Gut das ich dann noch einmal ne Stunde in der Badewanne schlafen konnte.
Als ich zu meinem Termin kam, ging es gleich los, Dr. K. selbst war im OP, also musste ich zu seinem Kollegen. Sowas passt mir ja grundsätzlich nicht in den Kram. Vor allem wenn ich den nicht kenne. Aber ich hatte ja keine Wahl.Zumindest machte er einen netten Eindruck. Haben die überhaupt unnette Neurochirurgen in Minden? Scheinbar nicht, und das ist gut so.
Der Doc war angenehm entspannt beim Betrachten meiner Bilder. Ja, da ist etwas auf das das Kontrastmittel reagiert. Nur was, das kann keiner wissen. Kann ein Rezidiv sein, muss aber nicht. Das sich die Größe verändert hat, ist für ihn im Bereich der üblichen Meßdifferenz, ausserdem sind die Bilder mit unterschiedlichen Geräten aufgenommen worden, die neueren zudem etwas unschärfer... Gibt viele Gründe.
Das Ergebnis der Tumorkonferenz vor vier Wochen war die Empfehlung zunächst noch ein bis zwei Temodal Zyklen abzuwarten und dann erneut zu kontrollieren. Gegebenenfalls dann OP. Das geht konform mit der Meinung meiner Onkologin, die auch meint für eine Aussage pro OP ist es noch zu früh. Mein Fall geht nun erneut in die Tumorkonferenz, danach bekomme ich dann einen neuen Termin, vorraussichtlich also im Januar. Und dann hat er sich doch festgelegt: Was eine OP angeht, definitiv nicht sofort, bzw. in den nächsten Wochen. Ist ja schon mal eine Aussage.
Ich bin trotzdem etwas zwiegespalten. Klar sind das gute Nachrichten. Aber im Hinterkopf (welch ein Wortspiel) lauert die Ungewissheit.Wieder warten. Also warten wir.
Zu den Kopfschmerzen hatte er auch eine entspannte Meinung. Er deutet die Bilder keineswegs so, das das Ödem so Raumfordernd ist, das es Kopfschmerzen verursachen kann. Es gibt eben viel Ursachen für Kopfschmerzen, er versteht aber das ich darauf sensibel reagiere. Eine Erhöhung des jetzigen Kortisons ist sinnlos, das es das Falsche dafür wäre. Ein Umstieg wieder auf Fortecortin hält er für unangemessen angesichts der dann zu erwartenden heftigen Nebenwirkungen.
Also harren wir weiter der Dinge die da kommen.