Mittwoch, 14. Dezember 2011

In meinem Revier

Was für ein herzlicher Empfang auf der C16 :-). Genau das was Frau so braucht. Und eine nette Zimmergenossin auch erwischt, das fing ja gut an. Also die kleine Tasche mit Sachen fürs erste ausgepackt, die Bilder von den Mädels aufgestellt, alles ist gut. Nein, es wurde noch besser. Gegen 18 Uhr kam Pfleger Christian mit der sensationellen Nachricht: Pole Position! Besser kann es ja kaum gehen. Transport war für 6:33 bestellt, die Chance die Intensiv so schnell wie möglich wieder zu verlassen wurde groß und größer.irgendwann kurz nach Mitternacht kam dann ein NC mit dem Kontrastmittel, boah war das ekelig.... iiiihhhhh.

Pünktlich wurde ich dann auch hinchauffiert. Leider noch wach. Ich merkte jetzt doch das ich leicht angespannt war. Dabei hatte ich doch extra die berühmte Pille bestellt.Ich sagte mir immer wieder, dauert ja nicht lange hier, kaum zuende gedacht - war ich auch schon wieder wach. Eindeutig auf Intensiv. Erst einmal überprüfen ob ich Arme, Beine noch bewegen kann, alles gut. Dann mit lauter Stimme nach der Uhrzeit gefragt, 12 Uhr Mittags kam die Anwort aus dem Off. kurzer Blick nach rechts, eine lange Reihe Monitore, Strippen und Kabel. Dann kam ein Pfleger und stellte sich vor. Nun ja, noch an diesem Nachmittag geriet ich etwas mit ihm aneineinder. Intensivpflegepersonal und ich geht eben nicht. Eine einzige Nette im Mai hab ich erwischt. Ich muss jetzt dringend daran arbeiten wie ich das umgehen kann beim nächsten mal. Sogar über Lokalanästhäsie denke ich nach, aber man muss halt Prioritäten setzen.

Mir war ein wenig übel, wohl von der Narkose. Komisch, hatte ich noch nie. Dann schlief ich erst einmal meinen Rausch aus. Wach wurde ich, weil ich merkte das jemand an meinem Bett saß. Er fragte mich: Frau Meier, wissen sie wer ich bin? Ja klar :-) Dr, Knappe. Wie lieb. Ich fragte natürlich gleich nach dem Implantat. Leider hat es wiederum nicht funktioniert, der Durchbruch war einfach zu groß. Wir wechselten noch ein paar Worte, dann ging er wieder.  Und ich Hunger. Da mir aber übel war, war das keine so gute Idee. In dem Moment, vielleicht auch wegen der kleinen Auseinandersetzung mit dem Pfleger, haben sie sich echt Mühe gegeben was zum Essen aufzutreiben. Zuerst kam Joghurt, schade, ging nicht wegen Laktoseintoleranz. Dann kam noch ein Wackelpudding - grün - PERFEKT! Den hab ich langsam weg gelöffelt.

Ich habe natürlich keine Gelegenheit augelassen darauf hinzuweisen das ich auf Station will. Nervig, das ist mir schon klar, aber ich wollte weg da. Außerdem war mir permanent kalt, ohne das einer auf die Idee kam mir eine Decke zu bringen. Eine relativ gute Nacht dank Tavor.Am nächsten Morgen bei der Visite hörte ich dann das die OP an sich super verlaufen ist, bis eben auf das Gliadel. Man kann eben nicht alles haben. Ich natürlich wieder am nölen wegen Verlegung *grins*. Aber die NC waren gut vorbereitet, sie grinsten zurück, versprachen mir gleich würde einer nach der Drainage gucken, wenn alles ok sei, könnte ich verlegt werden. und so kam es auch. Man was war ich froh.







Aber nur bis ich auf der Station ankam, anderes Zimmer, 3-Bett. Das fehlte mir gerade noch. da kommt man ja gar nicht zur Ruhe. Und so war es auch. Schicksal eben. Aber machbar. Ich dachte daran das ich wohl viel schlafen würde, die Zwischenzeit könnte ich ja mit meinem persönlichen Rehasport verbringen: Abends kam dann Hanna, packte meine Sachen aus und besorgte mir eine Telefonkarte.

Den langen Weg zum Rauchen und zurück. Schlafen ging erstmal ganz gut, am Samstag Morgen dann das Erste Mal mit Genuss gefrühstückt, trotzdem war mir immer noch übel. Dann mal raus aus dem Bett, Rolli gesucht und ab nach unten gefahren. Schon als ich im Erdgeschoss aus dem Fahrstuhl rollte war ich platt. Meine Güte. Ich kam bis nach draussen, und was war das kalt.... eisiger Wind... Na toll. Egal. Irgendwann merkte ich nun gehts wieder, also den Rückweg angegangen(angerollt). Ok, ich gebe ja zu, ich hab es übertrieben. Wenn ich vernünftig gewesen wäre, hätte ich den Tag im Bett verbracht. Aber, so bin ich eben nicht. Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse eben überall hin. Auch wenn es dauert und Kraft kostet.

Telefon klingelte auch, leider zu oft, damit wurde ich nun zur nervigen Zimmergenossin. Die Rache der kleinen Frau :-). Immer weiter schön zum Rauchen, nun aber schon nur auf den Rollstuhl gestützt. Geht doch. Pammy kam dann und schob mich eine Runde. Nettes Käffchen haben wir auch noch zu uns genommen.


Am Montag bei der Visite zeigten sich die Ärzte dann soweit ganz zufrieden, ausser das sie meinten ich sollte mich mehr schonen. Hm. Aber wie es aussehe dürfte ich am Dienstag nach Hause wenn ich will. Was für eine Nachricht. Da mittlerweile eine neue Zimmerbewohnerin eingezogen war, die NUR nervte, ganz erfreuliche Aussichten. Dann noch mit meinen Mädels abgesprochen, ob sie meinen es wäre ok wenn ich schon nach Hause komme, da ich ja doch noch ein wenig klapprig bin. Ja klar :-). Also dann mal los. Taxi bestellt, auf Station Bescheid gesagt.Am Dienstag dann ab nach Hause. 5. Tag nach OP. Hätte ich mir denken können das das eine Schnapsidee war. Aber manchmal bin ich eben nicht zu bremsen. Ich sollte wirklich ein wenig vernünftiger werden. Aber ich war sehr froh zuhause zu sein. Die Treppe hoch war ein Desaster. Irgendwann war ich dann oben. Völlig erledigt. Der nette Taxifahrer hat mir den Koffer bis in die Wohnung getragen. Aber ich musste natürlich selbst sehen wie ich hoch kam.