Samstag, 25. Februar 2012

Verlauf - Blues und Frust, Frust und Blues

Meine Begeisterung hat dann doch merklich nachgelassen. Zum einen hat mir die Chemo ziemlich zugesetzt. Wer auch immer glaubt man gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran, nun, ich jedenfalls nicht. Trotz Granisteron und Vergentan im Wechsel ging es bis in den frühen Nachmittag nicht ohne MCP. Und diese Schwäche. Teilweise fühlte ich mich wie im April letzten Jahres, ich konnte manchmal nicht mehr vom Sofa aufstehen, oder kam nicht aus dem Bett. Dazu Stirnhöhlenkopfschmerz der immer heftiger wurde. In Kombination mit häufigem Niesen ganz schlecht. Aber das hatte ich ja erwartet, ging mir die Zeit vorher ja schon nicht so wirklich gut. Eben wie es einem geht wenn man etwas ausbrütet. Mittwoch kam dann das Fieber, bis Samstag immer wieder so um 38,6°. Trägt auch nicht zum Wohlbefinden bei. Mittwoch brach dann aber doch die Vernunft durch, ich bat meine Mädels um Hilfe. Die Schwäche kam zum Teil sicher auch daher das ich das Essen fast ganz lies. Wenn ich mir überhaupt etwas machte, aß ich es unter Garantie nicht auf. Alles war einfach bäh. Typisch für mich, wenn ich schon mal dabei bin, nehm ich auch noch mit was sonst noch so geht. Ein wenig traurig war ich ja vorher schon, aber Dienstag dann kam das schwarze Loch, und ich fiel rein. Kommt ja nur noch selten vor, aber… Ich suhlte mich also in meinem Jammertal….. Sonst ist das ja eher nicht meine Art. Das führte dann natürlich zwangsläufig zu der Frage: Machte ich mit meinem Gut drauf sein, dem Akzeptieren meines Tumors und der Tatsache das ich daran sterben werde mir und anderen nur etwas vor? Ich habe tagelang darüber gegrübelt und immer noch keine Antwort gefunden. Sicher, meistens ging es mir Mental wirklich gut, ich war sogar glücklich, aber es gibt so ein paar Sachen, die mich von einer auf die andere Sekunde sehr traurig machen, und dann ist das Loch gleich wieder da. Ich wollte meine Zeit nutzen, aber so wirklich was erlebt habe ich wenig. Was zum großen Teil an meinen nicht vorhandenen Finanziellen Möglichkeiten liegt, und an meinem Gesundheitszustand der meine Mobilität zusätzlich einschränkt. Januar 6 es geht noch weiter Bergab Ich schleppte mich von Tag zu Tag, immer mit der Hoffnung auf Besserung. Vergeblich. Am 26 erwischt mich dann ein heftiger Krampfpanfall. Abends wurde ich so von Hanna aufgefunden. Und ab gings ins KH Bükeburg.