Montag, 14. November 2011

Verlauf - und wieder einen Schritt weiter

Am Freitag gab es dann noch einen Anruf von der Neurochirurgie. Ich bekam einen Termin bei Dr. Knappe für diesen Donnerstag. Zum Gespräch - erst einmal. Ich habe den Arzt natürlich direkt gefragt ob es um die OP geht, er meinte nur, darauf wird es wohl hinaus laufen. Grundsätzlich bin ich ja immer wieder angetan über den Ablauf und die Gründlichkeit, wirklich kein Grund für mich zu klagen, im Gegenteil. Aber irgendwie hätte ich es gerne hinter mir.

Mental bin ich ja seit Ende August auf eine weitere OP eingestellt, auch wenn es dem einen oder anderen vielleicht desinteressiert erscheint, so ist es keineswegs. Nur, ich habe ja sowieso keine Alternative. Und ich hatte genug Zeit darüber nach zu denken. Bei diesem Tumor MUSS man ein Rezidiv einfach mit einkalkulieren. Sch... auf positives Denken, das hat doch damit gar nichts zu tun. Ich denke durchaus positiv, im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und die sind nun mal beschränkt. Diese Einstellung ist mir in den letzten sechs Monaten sehr gut bekommen, also wird daran nichts geändert. Basta.

Wie immer habe ich ja auch tolle Leute um mich, mit denen ich darüber ganz offen sprehen kann. Matthias war am Freitag da, sehr hilfreich, wie immer. Wenn alles gut läuft kommt er am Donnerstag mit zum Gespräch, das wäre klasse.

Er fragte mich, was ich mache wenn Dr. Knappe mir sagt das der Tumor nicht operabel ist. Davon gehe ich nicht aus, da er (besser die beiden) ja in der Resektionshöhle des ersten liegen und dort vom Rand aus gewachsen sind. Aber wenn.... gibt es ja noch Optionen. Mit Dr. Sure habe ich auch kurz darüber gesprochen, eine Bestrahlung wie schon gehabt ist im Moment nicht möglich, aber es gibt noch ein Stereotaktische Bestrahlung. Darüber habe ich mich noch nicht informiert, ist einfach noch zu früh dafür. Weiter greift ja die durchgeführte Radio/Chemotherapie jetzt gerade erst, also kann man da sicher auch noch an der Dosis arbeiten. Sollte in einigen Wochen dann die Entscheidung fallen das Temodal nicht wie gewünscht anspricht besteht auch da noch eine Alternative, Avastin heisst das Medikament. Mal wieder etwas teures bei dem die Krankenkasse rumzickt, aber das muss man abwarten. Also Optionen sind vorhanden..... Warten wir mal ab.

Alle denen ich das Ergebnis bisher mitgeteilt habe reagieren gleich, Betroffen, "och nee" so in der Art. Nicht falsch verstehen, ich finde das jetzt auch nicht toll. Aber ich muss es so nehmen. Und wenn ich drüber nachdenke, dann lieber jetzt als in einem Jahr oder später. Es ist nun mal so, das genau das zu erwarten ist. UNHEILBAR eben. Und dann lieber jetzt gleich als später. Ich stelle mir vor, wenn ich die Therapien alle hinter mir habe, ein, zwei, drei Kontrolluntersuchungen ohne Befund sind, und DANN kommt plötzlich doch wieder so ein leuchtender weißer Fleck, das ist schlimmer. Je länger nichts ist, dest mehr wiegt man sich doch in Sicherheit. Jetzt weiß ich Bescheid, die Jungs und Mädels in Minden werden das schon gut hinbekommen. Und dann schauen wir weiter.

Was mir im Moment ein wenig Sorge macht ist der Krampfanfall. Ich habe seitdem manchmal eine verwaschene Aussprache, und - bilde ich mir zumindest ein - einen etwas watscheligen Gang. Nur ein ganz klein wenig, aber, hmmm. Jetzt kam mir der Gedanke, vielleicht hatte ich im Zuge des Krampfanfalls einen klitzekleinen Schlaganfall. Doof das Frau Rauch ausgerechnet jetzt Urlaub hat. Es sei ihr gegönnt, aber für mich schlechtes Timing. Na Freitag abwarten.